GREEN DESERT TREE
"progressive worlds"
VinylReplica Style incl 12-page-booklet
limited to 500 copies
Eine abschüssige Straße. Im Hintergrund –einige Meter über dem Boden –schiebt ein alter Mann in gebeugter Körperhaltung seinen Rollator Richtung Horizont. Dort, wo die dunklen Wolken aufreißen, erscheint ein gleißendes Licht. Ein stimmungsvolles Coverfoto, das für eine musikgewordene Himmelfahrt steht. Die Himmelfahrt von Mat Plundrot, dem Protagonisten der Geschichte, die die Mitglieder von „Green Desert Tree“ in Musik und Wort erzählen. Mit ihrem Debüt „Progressive Worlds“veröffentlichtdie junge Band aus Berlin ein spannungsgeladenes, vielschichtiges und facettenreiches Konzeptalbum.Ein ambitioniertes Projekt, wie esin derimmer schnelllebiger und flüchtiger werdenden Musikszene nur noch selten zu finden ist. Neben dem kompositorischen Mastermind Tim Sund (Keyboard und Komposition) bilden Timo Enders (Gesang), Simon Rainer (Gitarren), Alex Will (E-Bass) und Jonathan Gradmann(Schlagzeug)dieses ausdrucksstarke Ensemble, das die Lebensgeschichte von Mat Plundrot Revue passieren lässt. Mit gleichermaßen virtuosen wie stimmungsvollen Klanggemälden, die das Publikum von der ersten Note an in ihren Bann ziehen.Auch wenn „Progressive Worlds“in die fiktive Welt ihres Protagonisten abtaucht, stammt die Idee aus dem realen Leben, betont Tim Sund. „Als ich vor meinem Haus stand und auf den Bus wartete, lief er plötzlich an mir vorbei. Dieser alte, etwas vergrämt wirkende Herr mit seinem Rollator. Eine lokale Berühmtheit inmeinem Kiez, dermeist in Selbstgespräche vertieft durch die Straßen tippelt.Da habe ich mir die Frage gestellt, welches Leben man wohl hinter sich haben muss, um so zu werden“, blickt Sund auf die Initialzündungfür das Albumzurück. „Dieses Erlebnis hat uns in einen kreativen Sog gezogen. Bis dahin hatte ich mich mit dem Schreiben von Songtexten schwergetan. Doch plötzlich sprudelten die Ideen nur so aus mir heraus.“ Da es den Bandkollegen ähnlich ging und alle fleißig Text-und Songideen beisteuerten, waren die Grundsteine für dieses Drama schnell gelegt. Die musikalische Klammer des Albums bilden die Balloni. Sie werden von Sunds sphärisch-schwebenden Keyboard-Klängen dominiert und symbolisierenPlundrots Himmelfahrt. „Diese Ballonsziehen das Publikum ins Geschehen hinein und schließen den Kreis,wenn seine Seele am Ende in den Himmel aufsteigt“, erklärt Sund. Dazwischen erzählen „Green Desert Tree“–in zufälliger Reihenfolge –neun Episoden aus Plundrots Leben. Den Auftakt bildet das fast zehnminütige Titelstück „Progressive Worlds“, das in der Funktioneiner Ouvertüre die Höhen und Tiefen vorwegnimmt, diePlundrot in seinem Leben widerfuhren. Hier geht es Schlag auf Schlag: harte, rockige Gitarrenriffs und schneidende Keyboard-Klänge wechseln sich mit gefühlvollen, lyrischenPassagen ab, in denen SängerTimo Enders die Flexibilität und Wandlungsfähigkeit seiner Stimme unter Beweis stellt.Was danach folgt,ist eine rund 60-minütige, emotionale Berg-und Talfahrt, die Antworten auf die Frage sucht, welche Erfahrungen Plundrot zu dem Menschen gemacht haben, der er am Ende war. Songtitel wie „Beast of Prey“ oder „Devil in Disguise“ deuten darauf hin, dass den alten, gebrechlichenMann ein dunkles Geheimnis umgibt. Dafür muss er sich nun –als er sein Leben in Form von Erinnerungen ein letztes Mal an sich vorbeiziehen sieht –vor seinem Schöpfer verantworten. Gefühlvolle, wunderschöne Balladen wie „Life“ oder „A Glimpse of Eternity“ erinnerndagegen anglücklichere Zeiten, in
Eine abschüssige Straße. Im Hintergrund –einige Meter über dem Boden –schiebt ein alter Mann in gebeugter Körperhaltung seinen Rollator Richtung Horizont. Dort, wo die dunklen Wolken aufreißen, erscheint ein gleißendes Licht. Ein stimmungsvolles Coverfoto, das für eine musikgewordene Himmelfahrt steht. Die Himmelfahrt von Mat Plundrot, dem Protagonisten der Geschichte, die die Mitglieder von „Green Desert Tree“ in Musik und Wort erzählen. Mit ihrem Debüt „Progressive Worlds“veröffentlichtdie junge Band aus Berlin ein spannungsgeladenes, vielschichtiges und facettenreiches Konzeptalbum.Ein ambitioniertes Projekt, wie esin derimmer schnelllebiger und flüchtiger werdenden Musikszene nur noch selten zu finden ist. Neben dem kompositorischen Mastermind Tim Sund (Keyboard und Komposition) bilden Timo Enders (Gesang), Simon Rainer (Gitarren), Alex Will (E-Bass) und Jonathan Gradmann(Schlagzeug)dieses ausdrucksstarke Ensemble, das die Lebensgeschichte von Mat Plundrot Revue passieren lässt. Mit gleichermaßen virtuosen wie stimmungsvollen Klanggemälden, die das Publikum von der ersten Note an in ihren Bann ziehen.Auch wenn „Progressive Worlds“in die fiktive Welt ihres Protagonisten abtaucht, stammt die Idee aus dem realen Leben, betont Tim Sund. „Als ich vor meinem Haus stand und auf den Bus wartete, lief er plötzlich an mir vorbei. Dieser alte, etwas vergrämt wirkende Herr mit seinem Rollator. Eine lokale Berühmtheit inmeinem Kiez, dermeist in Selbstgespräche vertieft durch die Straßen tippelt.Da habe ich mir die Frage gestellt, welches Leben man wohl hinter sich haben muss, um so zu werden“, blickt Sund auf die Initialzündungfür das Albumzurück. „Dieses Erlebnis hat uns in einen kreativen Sog gezogen. Bis dahin hatte ich mich mit dem Schreiben von Songtexten schwergetan. Doch plötzlich sprudelten die Ideen nur so aus mir heraus.“ Da es den Bandkollegen ähnlich ging und alle fleißig Text-und Songideen beisteuerten, waren die Grundsteine für dieses Drama schnell gelegt. Die musikalische Klammer des Albums bilden die Balloni. Sie werden von Sunds sphärisch-schwebenden Keyboard-Klängen dominiert und symbolisierenPlundrots Himmelfahrt. „Diese Ballonsziehen das Publikum ins Geschehen hinein und schließen den Kreis,wenn seine Seele am Ende in den Himmel aufsteigt“, erklärt Sund. Dazwischen erzählen „Green Desert Tree“–in zufälliger Reihenfolge –neun Episoden aus Plundrots Leben. Den Auftakt bildet das fast zehnminütige Titelstück „Progressive Worlds“, das in der Funktioneiner Ouvertüre die Höhen und Tiefen vorwegnimmt, diePlundrot in seinem Leben widerfuhren. Hier geht es Schlag auf Schlag: harte, rockige Gitarrenriffs und schneidende Keyboard-Klänge wechseln sich mit gefühlvollen, lyrischenPassagen ab, in denen SängerTimo Enders die Flexibilität und Wandlungsfähigkeit seiner Stimme unter Beweis stellt.Was danach folgt,ist eine rund 60-minütige, emotionale Berg-und Talfahrt, die Antworten auf die Frage sucht, welche Erfahrungen Plundrot zu dem Menschen gemacht haben, der er am Ende war. Songtitel wie „Beast of Prey“ oder „Devil in Disguise“ deuten darauf hin, dass den alten, gebrechlichenMann ein dunkles Geheimnis umgibt. Dafür muss er sich nun –als er sein Leben in Form von Erinnerungen ein letztes Mal an sich vorbeiziehen sieht –vor seinem Schöpfer verantworten. Gefühlvolle, wunderschöne Balladen wie „Life“ oder „A Glimpse of Eternity“ erinnerndagegen anglücklichere Zeiten, in
denen Plundrotmit der Liebe seinesLebensunbeschwerte, harmonischeTage verbringen durfte. Was dazwischen geschehen ist, überlassen die Mitglieder von „Green Desert Tree“ letztlich ihrem Publikum.
Sie liefern lediglichIndizien in Form musikalischer Puzzlestücke.Ein kluges Konzept, mit dem die Band ihr Publikum einbindetundes fordert, ohne es zu überfordern. Nicht nur Progressive-Rock-Anhänger dürften an denunterschiedlichen Klanggemälden ihre helle Freude haben –denn die Bandbreite an Sounds und Stimmungen,die „Green DesertTree“in ihren Stücken verarbeiten, ist groß.„Ich habe das Glück, dass mein Vatereingroßer Musikfanist. Schon in meiner Kindheit hat er mirauf Autofahrten Genesis, Marillion oder Saga vorgespielt.Später haben mich Bands wie Guns`n`Roses oder Alter Bridge fasziniert“ erinnert sich Enders an seine breit gefächerte musikalische Sozialisation. Auch Einflüsse von Yes, Emerson, Lake and Palmer (ELP), Deep Purple oder Steven Wilson (u.a. Porcupine Tree) sind im Sound von „Green Desert Tree“ unüberhörbar. Jedoch vermeidet es die Band, die berühmten Vorbilder einfach nur zu zitieren. Im Gegenteil: dank Sunds geschmackvoller und raffinierter Arrangierkunst entsteht eine eigenständige Form von Progressive Rock, die Tradition und Moderne gekonnt miteinander verbindet. Oder, wie Sund es formuliert: „Progressive Worldsist eine spannende Hybride aus traditionellen Klangwelten der 1970èr Jahre, vermischt mit modernen Elementen der Filmmusik, der Klassik und des Jazz.“ Ein beeindruckendes,starkes Debüt einer jungen Band aus Berlin, von der mannoch hören wird!
Christian Erber, Radio Bremen/NDR